Teilnahme am Landschaftsqualitätsprojekt Obertoggenburg.
Der einmalige Charakter der Obertoggenburger Landschaft soll durch ein Gleichgewicht aus einer angemessenen Nutzung, dem Erhalt und Ausbau der natürlichen und kulturellen Strukturelemente sowie der Infrastrukturen erhalten bleiben. Die traditionelle Kulturlandschaft, die bis heute das Landschaftsbild prägt, soll dabei im Vordergrund stehen. Das Landschaftsqualitätsprojekt Obertoggenburg hat zum Ziel, die besonderen Eigenschaften der Landschaft zu erhalten und zu fördern:
Der vollständige Projektbericht mit sämtlichen Zielen und Herleitungen kann auf der Internetseite des Landwirtschaftsamtes des Kantons St. Gallen (LWA) heruntergeladen werden.
Seit Beginn sind wir Teil dieses Projekts. Beispielsweise durch die Bewirtschaftung und Weidepflege von Hanglagen über 35% Hangneigung, die nur von Hand und mit viel Zeit und Schweiss möglich ist. Oder auch durch Erhaltung von einheimischen Sträuchern, bestehenden Trockensteinmauern, Brunnen, Felsen und Findlingen und Lebhägen (Staudenhäge, meist geradlinig, die die offenen Wiesen im Toggenburg gliedern und auch als Zäune genutzt werden).
2020 haben wir nun ein grösseres Teilprojekt gestartet. Und zwar die Umnutzung einer extensiv genutzten Wiese zu einer artenreichen Blumenwiese zur Förderung der Biodiversität. Diese Diversität der Pflanzen fördert auch die Artenvielfalt von Kleintieren und Insekten. Nach dem Eggen im Herbst und Frühling wurden alle Steine von Hand gesammelt und die neue Saat im Frühsommer 2021 ausgebracht. Im Sommer 2022 hoffen wir, die ganze Artenvielfalt und Blumenpracht bestaunen zu können.
Zudem haben wir Steinhaufen als Trockenbiotope angelegt. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Lesesteinhaufen ein Nebenprodukt der bäuerlichen Arbeit und haben neben einem ökologischen auch einen landschaftsästhetischen Wert. Sie wurden jedoch vermehrt eliminiert oder anderweitig deponiert (z.Bsp. im Flussbett oder in alten Kiesgruben), da sie als störend oder unordentlich wirkend empfunden wurden. Steinhaufen bieten fast allen Reptilienarten und vielen anderen Kleintieren (Insekten, Spinnen, Schnecken, Kleinsäuger wie Igel, etc.). wichtige und attraktive Versteckmöglichkeiten, mikroklimatisch günstige Sonnenplätze, Eiablagestellen sowie Winterquartiere. Die agrarwirtschaftlich genutzte Landschaft wird durch diese Kleinstrukturen für viele Arten überhaupt erst besiedelbar und attraktiv.
Im Jahr 2022 haben wir zudem entlang des Flusslaufs Ufergehölze gepflanzt und gepflegt. Ufergehölze sind wertvolle Elemente in der intensiv genutzten Kulturlandschaft. Sie sind oft die letzten verbleibenden Rückzugsorte für Tiere, nicht zuletzt auch für landwirtschaftliche Nützlinge wie Spinnen, Schlupfwespen und Raubkäfer. Sie sind zudem ein wichtiges Verbindungselement zwischen den einzelnen Lebensräumen und aus diesem Grund für den Austausch sowie den Wechsel von Tieren in der Landschaft von grosser Bedeutung.